Erlanger Grundkurs Mikrochirurgie
Erlanger Grundkurs Mikrochirurgie mit praktischen Übungen begeistert angehende Plastische Chirurgen aus ganz Deutschland
Am 9. Mai 2025 fand unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Arkudas. Prof. Dr. Raymund Horch, und Dr. Dominik Promny erneut der etablierte Erlanger Grundkurs Mikrochirurgie mit praktischen Übungen statt. Die Veranstaltung richtete sich an Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) und wurde mit großem Erfolg durchgeführt.
Intensive Schulung für angehende Mikrochirurgen
Die DGPRÄC bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie (DAM) regelmäßig Weiterbildungsseminare an, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Der Erlanger Kurs stellt dabei ein zentrales Angebot für den Einstieg in die Mikrochirurgie dar und richtet sich insbesondere an junge Assistenzärztinnen und -ärzte.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten am realitätsnahen Übungsmodell den Umgang mit mikrochirurgischen Instrumenten trainieren und eigenständig Gefäßanastomosen unter dem Mikroskop durchführen. Erfahrene Mikrochirurgen begleiteten die praktischen Übungen und vermittelten wertvolle Tipps und Tricks aus dem klinischen Alltag.
Zentrum für mikrochirurgische Exzellenz in Erlangen
Die Plastisch- und Handchirurgische Klinik am Universitätsklinikum Erlangen ist als High-Volume-Zentrum national wie international anerkannt. Sie führt routinemäßig komplexe freie mikrovaskuläre Gewebetransplantationen durch, häufig auch in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgie – etwa zur Anlage arteriovenöser Bypass-Systeme (AV-Loops) bei Patientinnen und Patienten mit ausgeprägten Gefäßschädigungen. In zahlreichen Fällen können so drohende Amputationen erfolgreich abgewendet werden.
Darüber hinaus verfügt die Erlanger Klinik über eine jahrzehntelange klinische und wissenschaftliche Erfahrung auf dem Gebiet der mikrovaskulären Chirurgie und hat hierbei wiederholt Pionierleistungen erbracht. Insbesondere im Bereich der intraoperativen Durchblutungsmessung und Gewebeanalyse hat sie innovative Methoden etabliert und weiterentwickelt: Hierzu zählen die intraoperative Flussmessung, die Anwendung der Indocyaningrün-Fluoreszenzangiographie (ICG), die Hyperspektralanalyse sowie die intraoperative Thermographie. Der gezielte Einsatz dieser bildgebenden Verfahren hat nicht nur zu einer höheren intraoperativen Sicherheit geführt, sondern auch zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen beigetragen, die die Weiterentwicklung rekonstruktiver Techniken maßgeblich mitgestaltet haben. Damit nimmt die Erlanger Klinik eine Vorreiterrolle in der wissenschaftlich fundierten, qualitätsgesicherten rekonstruktiven Mikrochirurgie ein.
Nachwuchsförderung als Herzensangelegenheit
„Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Enthusiasmus schon Medizinstudierende erste mikrochirurgische Erfahrungen sammeln und sich über eine gelungene Gefäßanastomose freuen“, betont Klinikdirektor Prof. Horch. Seit Jahren engagieren sich Prof. Arkudas, Dr. Promny und das gesamte Team intensiv in der studentischen Lehre und bieten ein hochgeschätztes Mikrochirurgisches Skills-Lab an.
Durch innovative Ansätze wie den Einsatz von 3D-Druckverfahren zur Herstellung realitätsnaher Übungsmodelle wird das Kursangebot stetig weiterentwickelt. Die Erlanger Plastischen Chirurgen sind überzeugt: Die Investition in die Ausbildung junger, motivierter Chirurginnen und Chirurgen ist entscheidend, um die hochqualitative Versorgung von Patientinnen und Patienten auch in Zukunft sicherzustellen.