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Rekonstruktive Mikrochirurgie

Rekonstruktive Mikrochirurgie

Die Rekonstruktive Chirurgie befasst sich mit der Wiederherstellung der Körperoberfläche nach Tumoroperationen oder Unfällen, aber auch mit der Schaffung normaler Formen und Funktionen bei angeborenen Fehlbildungen.

Die plastisch-rekonstruktive Chirurgie ersetzt Gewebe, das bei Tumoroperationen mit entfernt werden musste. Vor allem nach Brustamputationen leistet sie deshalb nicht nur physiologische sondern - damit verbunden – auch psychologische Hilfe zur besseren Krankheitsbewältigung.

Auf Grund der Vielfältigkeit der Defektlokalisationen, der Defektarten und der Defektgrößen ist eine große Methodenvielfalt erforderlich. Hier hat die Plastische Chirurgie in den letzten Jahrzehnten wesentliche Verbesserungen der technischen Möglichkeiten zur Rekonstruktion entwickelt. Dies sind insbesondere die heute routinemäßig durchgeführten mikrochirurgischen Eingriffe. Die Plastisch- und Handchirurgische Klinik in Erlangen verfügt über drei hochmoderne Operationsmikroskope, welche neben anderen Anwendungen auch bei jedem freien Gewebetransfer zum Einsatz kommen. Die Techniken zur Verpflanzung großer durchbluteter Haut-Weichteilareale und Gewebekombinationen unter Einschluss von Muskeln und/oder Knochen haben wesentlich zur Erweiterung der Wiederherstellungsmöglichkeiten beigetragen. So können zum Beispiel große Knochen- oder Weichteildefekte nach Unfällen oder Tumoren überbrückt werden. Dadurch ist auch eine größere Radikalität in der Tumorchirurgie möglich geworden, welche die Chancen zur Heilung eines Tumorleidens verbessern hilft.

Unsere Klinik verfügt hier über eine intensive Kooperation mit der Chirurgischen Klinik. Im interdisziplinären Ansatz werden in Erlangen sehr viele Patienten und Patientinnen gemeinsam behandelt. Die Kooperation mit der Chirurgischen Universitätsklinik schließt beispielsweise auch die Rekonstruktion im Rahmen onkologischer Eingriffe im Rahmen der kolorektalen Tumorchirurgie ein. Durch den gemeinsamen Einsatz von hochspezialisierten Operateur/-innen können einerseits bei den oftmals voroperierten Patienten und Patientinnen dennoch radikale Tumorentfernungen überhaupt wieder möglich gemacht werden, während andererseits gleichzeitig die Lebensqualität durch Sofortrekonstruktionen mit mkrochirurgischen Gewebetransfers entscheidend verbessert werden kann. Dabei wurden neue gemeinsame Therapieverfahren entwickelt, die nicht nur überregional von Bedeutung sind, sondern auch Patienten und Patientinnen aus dem Ausland nach Erlangen führen.

Eine ähnlich intensive Kooperation besteht auch mit der Gefäßchirurgie und der interventionellen Radiologie. Durch die gemeinsame Herangehensweise bei Patienten und Patientinnen mit arterieller Verschlusskrankheit konnten bereits zahlreiche extremitätenerhaltende Eingriffe durch gleichzeitige gefäßchirurgische und plastisch-rekonstruktive interdisziplinäre Techniken erfolgreich vorgenommen werden. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt die enorme Medienresonanz von Fernseh- und Rundfunksendern, die dieses einzigartige Konzept mehrfach zum Gegenstand ihrer Sendungen machten.

Auch plastisch-chirurgische Rekonstruktionen im Kopf-Hals-Bereich werden in der Plastisch- und Handchirurgischen zum Beispiel in Kooperation mit der Universitäts-Hautklinik in großer Zahl durchgeführt. Neben der Wiederherstellung von Knochen- oder Weichteildefekten, Unfällen oder Tumoren spielt auch die Behandlung der chronischen Knocheneiterung (Osteomyelitis), die Behandlung instabiler Narben und Verbrennungsfolgen eine große Rolle. Störende große und kleinere Narben können unauffälliger gemacht werden. Auch hier kommen alle rekonstruktiven Möglichkeiten einschließlich des freien Gewebetransfers zur Anwendung.