Zum Hauptinhalt springenSkip to page footer

Lipotransfer I

Lipotransfer

Parakrine und Zell-Zell-Interaktion adipogener mesenchymaler Stammzellen und Brustepithelzellen im Fokus der Brustkrebsentwicklung

Brustkrebs ist die häufigste invasive Tumorerkrankung der Frau und gilt in der westlichen Welt zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr als häufigste Todesursache. Aktuelle Forschungsergebnisse lassen einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und einem erhöhten Tumorrisiko erkennen, so werden neben den Veränderungen im Hormon- und Stoffwechselsystem, den vom Fettgewebe sezernierten Stoffen eine große Bedeutung zugeschrieben. Insbesondere nach Entfernung des Brustdrüsengewebes aufgrund eines Tumorleidens ist der Leidensdruck der Patientinnen oft immens und kann mitunter zu schweren psychischen Problemen führen. In diesen Fällen ist ein operativer Wiederaufbau der Brust zunehmend auch durch Eigenfettgewebetransfer möglich. Bei der am häufigsten angewandten Behandlungsmethode der brusterhaltenden Therapie wird nur das Tumorgewebe aus der Brust entfernt und das restliche Gewebe bestrahlt. Die daraus resultierenden Substanzdefekte werden zunehmend durch autologen Fetttransfer aufgefüllt, wobei insbesondere der Stammzellanteil des Lipoaspirates wegen seiner unterstellten regenerativen und angiogenetischen Potenz als wirksames Mittel zur Beseitigung von Strahlenschäden von den Anwendern propagiert wird. Aktuell wird diese Prozedur jedoch von einer Vielzahl von Experten und Grundlagenwissenschaftlern bezüglich ihrer Sicherheit aufgrund möglicher tumorfördernder Wirkung kontrovers diskutiert. Zur Tumorigenität und möglichen angiogenen Eigenschaften von Lipoaspiraten, die in residuelles Brustdrüsengewebe eingebracht werden, fehlen derzeit noch entsprechende Daten.
In vorliegendem Forschungsprojekt soll untersucht werden, ob die im Fettgewebe vorkommenden Stammzellen sowie ausgereiften Fettzellen die Zellen im Brust- und Brusttumorgewebe in ihrem Verhalten beeinflussen und über welche Mechanismen diese Interaktion abläuft. Hiermit soll nicht nur die Potenzierung der Rezidivrate bei Brustvolumenaufbau nach Tumorexstirpation eingeschätzt und damit die Sicherheit des Eigenfettgewebetransfers evaluiert werden, sondern auch nach einem möglichen Ansatzpunkt neuer Tumortherapien gesucht werden.