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Forschung

Wissenschaftliche Schwerpunkte

In der Plastisch- und Handchirurgischen Klinik findet eine Vielzahl an hoch qualifizierten Forschungsaktivitäten statt. Ziel der Klinik ist es dabei, die Behandlung der Patienten und Patientinnen stetig zu verbessern. Dazu verfolgt unser Team aus Ärzten und Ärztinnen mehrere wissenschaftliche Projekte, teilweise mit internationalen Kooperationen. In den verschiedenen Arbeitsgruppen um Prof. Dr. Dr. h.c. R. E. Horch werden sowohl grundlagenwissenschaftliche als auch klinisch-angewandte Forschungsschwerpunkte aus dem Bereich der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie sowie der Handchirurgie untersucht. Hierzu werden Forschungen mit Schwerpunkt auf dem Themenkomplex „Züchtung von körpereigenem durchblutetem Ersatzgewebe aus dem Labor“ (Tissue Engineering) sowie die Erforschung von Wundheilungsprozessen durchgeführt.
Ein in Erlangen maßgeblich und konsequent weiterentwickeltes Verfahren, welches sich die modernen Techniken der Mikrochirurgie und des Tissue Engineering zunutze macht, zielt auf die Herstellung von Ersatzgeweben und –organen ab, die dann erfolgreich mit Gefäßanschluss verpflanzbar sind. Durch die Induktion von axial 3D-vaskularisiertem Ersatzgewebe wird versucht, vor allem durchblutetes Knochen- sowie Muskelersatzgewebe unter Verwendung von unterschiedlichen Biomaterialien, Zellen und Wachstumsfaktoren zu züchten. In diesem komplexen Modell können zudem auch wichtige grundlegende Prozesse der Blut- und Lymphgefäßangiogenese untersucht und verstanden werden und so mitunter eine mögliche therapeutische Beeinflussung der Gefäßnetzwerkbildung im Hinblick auf Krebserkrankungen evaluiert werden.
In der Wundheilungsforschung werden neben der Charakterisierung von Blutgefäßvorläuferzellen nach Transplantation in eine Gefäßschleife, Methoden der Genexpressionsanalysen bei myokutanen mikrochirurgischen Lappentransplantationen sowie Genexpressionsanalysen der intrazellulären Signalwege unter topischer negativer Druckbehandlung (Vakuumtherapie) durchgeführt.
Die Kooperationen mit anderen Instituten der Universität Erlangen-Nürnberg, wie z.B. mit der Abteilung für Molekulare und Experimentelle Chirurgie (Prof. Dr. Dr. Michael Stürzl), dem Lehrstuhl für Biomaterialien (Prof. Dr.-Ing. habil. Aldo R. Boccaccini), der Frauenklinik (Prof. Dr. Matthias W. Beckmann), dem Institut für Pathologie (Prof. Dr. Arndt Hartmann), dem Lehrstuhl für Materialwissenschaften, Glas und Keramik (Prof. Dr. Peter Greil), dem Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften, Werkstoffkunde und Technologie der Metalle (Prof. Dr.-Ing. habil. Carolin Körner), dem Institut für Pharmakologie (PD. Dr. Andreas Hess) und dem Institut für Medizinische Physik (Prof. Dr. Willy A. Kalender) seien hier nur als Beispiel für die vielfältigen Forschungskooperationen und die dadurch induzierten hervorragenden Forschungsmöglichkeiten erwähnt.
Die Vielzahl der nationalen und internationalen Auszeichnungen für ihre weltweit bahnbrechenden Forschungsergebnisse bei der Herstellung von dreidimensional durchblutetem Ersatzgewebe sowie bei der Erforschung von Wundheilungsvorgängen spiegelt die enormen Möglichkeiten der Grundlagenforschung an der Universität Erlangen-Nürnberg eindrucksvoll wider. So wurden Prof. Horch und seine Mitarbeiter/-innen mit nationalen und internationalen Preisen, wie z.B. dem Xue-Hong und Hans Georg Geis Preis, Hodeige Preis (Prof. Dr. Dr. h.c. R. E. Horch), dem Wissenschaftspreis der DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen, vormals VDPC) (PD Dr. A. Arkudas, PD Dr. J. Kopp, PD Dr A. Bach), dem Ferdinand Sauerbruch Forschungspreis (Prof. Dr. U. Kneser), dem Wissenschaftspreis der IPRAS (International Confederation for Plastic Reconstructive and Aesthetic Surgery) (PD Dr. A. Arkudas), dem For Women in Science UNESCO Preis ( Frau Dr. M. Leffler), dem von Langenbeck Preis der DGCH (Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (PD Dr. M. Jeschke), dem Dr. Firtz Erler Junior Preis für operative Medizin (Prof. Dr. U Kneser), dem Wissenschaftspreis der DAM (Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Mikrochirurgie) (PD Dr. J. P. Beier / PD Dr. A. Arkudas), dem Wissenschaftspreis der Griechischen Gesellschaft für Plastische Chirurgie und dem Best Poster Preis der DGPRÄC ( PD Dr E. Polykandriotis) sowie dem Vortragspreis für den besten experimentellen Beitrag der DAM, Graduiertenstipendium der Novartis Stiftung (Frau Dr. A. M. Boos), dem FESHH Junior Fellowship (Prof. Dr. F Unglaub) ausgezeichnet.
Ferner werden in zahlreichen Studien Evaluierungen von funktionellen Ergebnissen sowie der Zufriedenheit von Patienten und Patientinnen nach plastisch-rekonstruktiven Eingriffen und handchirurgischen Eingriffen durchgeführt. Insgesamt konnte mit der Vielzahl an bedeutenden und erfolgreichen Studien in Klinik und Wissenschaft zahlreiche Publikationen in international renommierten Fachjournalen veröffentlicht werden, und jährlich zahlreiche Vorträge und Posterbeiträge auf nationalen und internationalen Kongressen präsentiert werden. Regelmäßig veranstaltet die Klinik nationale und internationale Kongresse, Symposien und Operationskurse, um den wissenschaftlichen Austausch und die Weiterbildung zu fördern. Die Plastisch und Handchirurgische Klinik wurde daher bereits wiederholt zur besten deutschen Weiterbildungsstätte in Plastischer und Handchirurgie von der DGPRÄC ausgezeichnet. Von diesen Aktivitäten profitieren nicht nur unsere Patienten und Patientinnen, die aufgrund der neuesten Erkenntnisse mit modernsten, auf internationalen Standards basierenden Diagnostik- und Therapiekonzepten behandelt werden können. Auch in der studentische Lehre diesen – außer in Erlangen derzeit bisher nur an wenigen Universitäten in Deutschland vorgehaltenen – Spezialfaches kann das Wissen auf dem jeweils neuesten Stand an die jungen Mediziner/-innen weitergeben werden. Kaum ein anderes Fachgebiet hat eine so stürmische Entwicklung mit neuen Operationsmethoden in den letzten Jahrzehnten hinter sich gebracht. Betrachtet man die enormen Möglichkeiten des Gewebeersatzes durch das Tissue Engineering und die Regenerative Medizin, die sich erst in den letzten Jahren ergeben haben, so kann man mit Fug und Recht sagen, dass die Zukunft der Plastischen Chirurgie gerade erst begonnen hat